Freitag, 13. Januar 2012

Manollo - und nicht Verena

Tach auch,

ihr könnt euch nicht vorstellen was es für interessante Arten der Erkrankungen gibt...

In meiner langjährigen Zeit als Ersthelfer beim DRK habe ich wirklich viel erlebt und gesehen, aber sowas wie neulich, das kam mir noch nie unter!!!

Es ist ja wirklich schon sehr tragisch wenn aus heiterem Himmel der Kreislauf zusammenbricht und keine Atmung und auch kein Puls vorhanden ist. Was macht man also?! Richtig, Lebensrettende Sofortmaßnahmen. Das heisst, man sieht zu das man den Menschen schnell beatmet nachdem man sichergestellt hat das die Atemwege nicht verschlossen sind und dem Menschen möglichst Sauerstoff gibt. Dies erfolgt meistens über die Mund - zu - Mund -Beatmung oder über die Mund - zu - Nase - Beatmung. Dabei sollte man natürlich darauf achten das die Nase frei ist (keine Popel - sonst wird es ekelig).... Ganz wichtig ist nun, das man mit der Herz-Druck-Massage anfängt. Natürlich auch an dieser Stelle überprüfen das kein Puls vorhanden ist!!! Sollte dies Fall sein muss man noch etwas beachten: ein fester Boden unter dem Patienten, denn sonst wird z.B. das Bett rauf und runter bewegt, das Herz jedoch nicht. Somit setzt die erhoffte Wirkung mit Sauerstoff angereichertem Blut das Gehirn des Patienten zu versorgen nicht ein. Was dies bedeutet lasse ich an dieser Stelle so stehen....

Also zurück zu Manollo (nicht Verena)....

Kurz erklärt, Manollo ist eine Person die kürzlich in meinen größeren Bekanntenkreis getreten ist. Wie man mir zugetragen hat, kam Manollo nach Hause nach einem sehr ereignisreichen Tag (Bierchen trinken mit Verena) und meinte das es ihm gar nicht gut geht.

An dieser Stelle sei angemerkt das wir draussen Ostsibirische Temperaturen hatten, d.h.keinen Sommer...

Er hatte es gerade ausgesprochen das es ihm schlecht geht und schon verdrehte er die Augen und kollabierte mitten im sehr engen Flur. Ja scheisse gelaufen, doch noch viel schlimmer, man musste Manollo (das lange Elend) erstmal aus dem Flur schaffen. Er wurde direkt auf das Bett gelegt, damit er es auch bequem hat. Ist ja auch sehr wichtig, denn man merkt in diesen Momenten so viel, weil man ja ohne Bewusstsein ist... Also war eine Liegefläche ja sehr wichtig!!

man überprüfte hastig die Lebenszeichen wie Atmung und Puls und stellte fest, das es mal ganz schlecht aussieht. Manollo hatte nichts davon aufzuweisen.... Auch der Einwand der 2. Person, den Puls nochmal am Hals zu fühlen, scheiterte... Keiner vorhanden!!!

Also fing die erste Person mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Nach eigenen Schilderungen hüpfte der Bewusstlose fleissig durchs Bett, während der schweisstreibenden Arbeit. Man vergass auch nicht hin und wieder etwas Atmung zu spenden.  Person 2 eilte zum Telefon und stürzte dabei halb, was zu komplizierten Brüchen führen könnte, und alarmierte in aller Hektik den Notarzt samt Aufgebot.

Nach einer gefühlten Stunde (es waren 100 Meter Luftweg zum Krankenhaus) traf das professionelle Rettungsteam ein. Man bedankte sich für diese heroische Leistung und ernahm Manolllo in seine Obhut. Natürlich waren intensiv medizinische Maßnahmen vor Ort nötig. Man klappte sämtliche Koffer auf und dabei ruinierte man auch noch den guten und teuren (1,99 € pro m² bei pocco) Laminatboden.

Man legte sofort eine Infusion an, sprizte Medikamente an deren Namen man sich nicht mehr erinnern konnte (Di-Bifi-Dingsbums....)!!! Natürlich kam auch an dieser Stelle der nigelnagelneue hochmoderne vollautomatische Defilibrator zum Einsatz. Was nun passierte hat die Menschheit noch nicht gesehen und ist einem Gottgleichen Wunder zuzuschreiben.

Manollo schwebte beim ersten Schlag (nachdem wie im TV gezeigt alle vom bett wegtreten mussten) im Raum, mindestens 1,50 Meter hoch, bei 2. Schlag noch höher - mindestens 2 Meter... Und schon setzte spontan, wie aus dem Nichts, Atmung und Herzschlag wieder ein und Manollo stand im Raum und bedankte sich bei allen anwesenden Damen und Herren für die geleistet Hilfe. Natürlich besonders bei Person 1 und 2, denn das sind ja die eigentlichen Lebensretter. Man konnte ihn noch überzeugen für eine Nacht mit ins Krankenhaus zu kommen, was er auch tat, nachdem er mitgeholfen hatte "klar Schiff" zu machen und schon ging es los... An dieser Stelle aber ohne Blaulicht!!!! Er trat den Weg alleine ins Krankenhaus an.

Keine 12 Stunden später hatte man Manollo wieder zu Hause und es war alles gut. man erinnerte sich an die vergangen 24 Stunden und erfreute sich an dem glücklichen Ausgang dieser brenslichen Situation.

Zugetragen wurde mir diese Geschichte in der Vorweihnachtszeit aus erster Hand!!!

Da ich sehr schockiert und verwundert über diesen Vorfall bin, fühlte ich mich erst jetzt in der Lage überhaupt dieses jemanden mitzuteilen. Ich bin zu tiefst erschüttert, das man wahrlich so einen Schwachsinn verbreitet und dieses auch noch selber glaubt.

PASST AUF EUCH AUF!!!!

In diesem sinne

euer Sascha