Freitag, 29. Juli 2011

Das Leben als Zombie

Tach auch,

als erstes zeige ich mal mein Aussehen. Ich weiss, eine Schönheit bin ich gerade nicht mehr, aber ich mag euch berichten wie es dazu gekommen ist.



Also vor gut 2 Jahren an einem schönen Sommermorgen kam ich aus der Dorf-Disco, so ein kleiner Laden am Anfang der Innenstadt gelegen, und ging nach Hause. Als ich auf dem halben Weg an einen kleinen Wald, dem Lohbusch genannt vorbei kam, ja da ist es passiert. Ich wurde von einem anderen Zombie gebissen. Zum Glück war ich nicht betrunken und konnte weglaufen. Ja so ein Zombie ist nun mal nicht schnell.

Zu Hause angekommen schaute ich mir die Wunde an. Es war ein tiefer Biss in meinem linken Oberarm.Mist, das tut weh dachte ich nur. Aber komisch, es schmerzte nicht mehr. Stattdessen war es eher so als wenn die Ränder der Wunde faulig, nein eher tot wirkten. Ich verband mir den Arm und ging schlafen.

Nach gut 16 Stunden Schlaf fühlte ich mich nicht unbedingt besser. Ich war wie gerädert, musste mich übergeben und hatte ein grosses Verlangen nach frischem, blutigen Fleisch. Und so haute ich mir das rohe Hackfleisch rein, und es war gut. Normal rühre ich kein rohes Fleisch an, nicht mal Mett. Nee, sowas esse ich nicht. Aber ich hatte dieses Verlangen in mir, sodass ich nicht widerstehen konnte. Es war so gut.

Das Komische war, mein Arm tat nicht weh und diese komische Nummer von heute Nacht was mir alles durch den Kopf ging. Zu vieles, aber ich wusste noch da war was am Lohbusch, und da fiel es mir wieder ein. Der Biss eines Zombies, ja ich habe diese Filme gesehen und auch was darüber gelesen. Es waren Romane oder Horrorfilme. Das war doch nichts reales, aber was hatte mich da gebissen und warum habe ich dieses Verlangen nach Fleisch?!

Viele Fragen gingen mir im Kopf umher, und als ich mich im Bad im Spiegel sah erschrak ich. Da kam mir sofort wieder der Song "3 Tage wach" in den Kopf mir der Zeile " Augenränder bis zum Unterkiefer, 3 Tage wach ", und ja genauso sah ich auch aus. Grauenhaft, und was auch komisch war als ich den Verband löste war diese Wunde, die richtig schlimm aussah, diese Wunde war faulig, stank nach Tot und es waren schon genau die Stellen zusehen im Gewebe die tot und abgestorben waren. Hey, dachte ich, sowas kennst du nur von der Altenpflege-Ausbildung, von wundgelegenen alten Menschen, die offene Stellen haben. Ich schüttete etwas Wund-Desinfektionsmittel drauf und erneuerte den Verband. Man diese Wunde tut mal echt nicht weh.

Ich legte mich nochmal hin, zum Arzt kann ich auch später gehen, und das Krankenhaus hat ja immer auf. Ich schlief ein.

Nach 3 Tagen wachte ich auf, nichts war mehr wie es war. Die Wohnung war zertrümmert, doch mir ging es gut. Ich hatte nur Hunger, unendlich grossen Hunger, auf Fleisch, aber ich hatte nichts mehr da. So ging ich raus ins Treppenhaus. Das Laufen war auch nicht mehr so einfach wie es mal war, und auch sonst war alles anders, eher schwammig. Zum Glück kam mir der Nachbar über den Weg, er war etwas zäh, aber was will man erwarten... War halt Metallfan und dementsprechend schmeckte er auch. Hey, was ist das?! Ich habe meinen Nachbarn gegessen. Das war nicht richtig, aber der Mistkerl nervte sowieso. Aber warum das war mir nicht mehr so klar, aber er nervte. Ja genau, mit der scheiss Musik. Jahrelang musste ich es ertragen und jetzt ist er Frühstück. Auch ok... Der Hunger war nicht wech, nein ganz im Gegenteil, der war schlimmer wie je zuvor. So glaubte noch der andere Nachbar dran. Ein alter netter Mann, 40 Jahre gesoffen. Der war gut, Bier und Korn haben ihn schön frisch gehalten und er war verdammt zart.

Draussen auf der Strasse, denn das Haus musste ich verlassen, haben alle rum geschrien. Komisch, das verstand ich nicht. So sah ich das ich nicht der Einzige war der rumlief  wie ein Zombie. Ja genau, ich wurde ja von einem gebissen ging mir durch den Kopf. Als ein anderer Zombie auf mich zukam und meinte " muhhhhar muhhhhhar " ich dachte mir noch: Hey was ein kranker Typ!!!

Und die Jahre vergingen....

Heute, ja heute ist alles anders. Es gibt keine Menschen mehr, stattdessen nur noch Zombies. Einige hirnlos, andere etwas fitter im Kopf, und ich habe das Glück etwas fitter im Kopf zu sein. Und so berichte ich euch aus dem Leben eines Zombies.

Freut euch darauf zu erfahren wie ich geheiratet habe, oder wie wir unser Kind fanden und zusammen schraubten.


also bis dahin und in diesem Sinne 

euer Zombie Sascha



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